Der Weg von einem Manuskript zum fertigen Buch ist voller Stationen, die man als Autor:in nicht immer selbst in der Hand hat. Nachdem mein Buch beim Verlag durch diverse inhaltliche und formelle Prüfungen gewandert ist – und immer wieder den Weg zurück zu mir gefunden hat – ging es im Frühjahr in die sogenannte „Produktion“. Klingt erstmal trocken, oder? Aber was steckt dahinter? Das Manuskript wird für den Druck aufbereitet und, im Falle des Springer Verlags, auch für Springer Link digitalisiert. Und ja, das braucht Zeit und Geduld.
Im August dann der Moment, auf den ich sehnsüchtig gewartet habe: Ich erhielt den Link zum e.proofing – ein Begriff, den ich bis dato auch nicht kannte. Buch schreiben ist echt eine Lernreise!
e.Proofing bietet eine einfache Möglichkeit für Autoren, Korrekturen an einem Artikel, einem Buchkapitel oder an den Korrekturfahnen eines ganzen Buches online vorzunehmen. Es beschleunigt den Korrekturprozess und minimiert korrigierungsbedingte Fehler. https://www.springernature.com/de/e-proofing/17508836
Das e.Proofing ist für mich der letzte große Schritt, um nochmal finale Korrekturen vorzunehmen. Hier geht es nicht mehr um Struktur oder Inhalte, sondern um die kleinen, aber feinen Details: Literaturangaben, Namenskorrekturen, fehlende Jahreszahlen und all die Formatierungen, die das Buch am Ende stimmig machen.
Das Besondere am e.Proofing für mich? Ich sehe zum ersten Mal, wie mein Buch später wirklich aussehen wird! Zugegeben, ich hatte Respekt davor, meinen Text nach einiger Zeit mit frischem Abstand nochmal zu lesen. Werde ich loslassen können? Bin ich zu selbstkritisch? Oder, typisch Autor:innen-Fragen: Würde ich heute manches anders schreiben? Was werden Kritiker
sagen? Interessiert sich überhaupt jemand? Ist es zu nischig, zu kompliziert, zu … naja, du kennst das. Eine gute Freundin von mir sagt immer: „It is what it is“ – und wir lachen jedes Mal darüber. Weil es einfach stimmt.
Loslassen zu können ist eine echte Kunst – nicht nur beim Schreiben, sondern auch im Leben (siehe mein letzter Blogeintrag). Wann ist der Moment, an dem man sagt: „Es reicht, ich lass es so“? In anderen Lebensbereichen, wie im Job, in der Beziehung oder Familie, gibt es selten die Chance auf eine „zweite Auflage“. Beim Buch schon – und das eröffnet einen ganz neuen Freiraum.
Wenn mein Lektorat locker meint: „Das können wir dann in der zweiten Auflage angehen“, nimmt das ganz schön Druck raus und macht das Abschließen des Projekts viel entspannter.
Und genau das steht jetzt an: Morgen schicke ich die Korrekturfreigabe an den Verlag, und dann sollte es nicht mehr lange dauern, bis das endgültige Erscheinungsdatum feststeht. Die Vorfreude, das gedruckte Buch endlich in den Händen zu halten, ist riesig! Ich habe nur wenige Belegexemplare, deshalb hoffe ich umso mehr, dass viele Lust haben, das Buch zu kaufen und weiterzuempfehlen.
Ich bin natürlich extrem gespannt auf das Feedback meiner Leser:innen! Es gibt mir nicht nur die Möglichkeit, zu wachsen, sondern auch frische Impulse für zukünftige Projekte mitzunehmen.
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